Das craniosacrale System
Anatomisch betrachtet besteht das craniosacrale System aus einer Membran (Hülle) und dem Liquor (Hirn-/Rückenmarkflüssigkeit), die Gehirn und Rückenmark schützend umgeben. Es erstreckt sich von den Schädel- und Gesichtsknochen (lat. cranium) entlang der Wirbelsäule bis zum Kreuzbein (lat. sacrum) und Steissbein. In diesem Bereich finden wir das zentrale Nervensystem – es ist lebenswichtig, denn es steuert die körperlichen und emotionalen Vorgänge.
Im craniosacralen System fliesst von unserem Hirn aus Liquor (Hirn-/Rückenmarkflüssigkeit) in die Wirbelsäule und die Spinalnerven - und wieder zurück. Dieser Fluss ist nach Erkenntnis der Craniosacral Therapie nicht immer gleichmässig, sondern variiert rhythmisch. Wir nennen ihn deshalb den Craniosacralen Rhythmus. Er gibt der Therapeutin Aufschluss darüber, wo sich das System im Gleichgewicht befindet, wo es Ressourcen in sich trägt und wo sich Einschränkungen befinden. Der Befund bildet die Grundlage für die Behandlung.
Ein Ungleichgewicht oder eine Beeinträchtigung im craniosacralen System kann eine ganze Reihe von sensorischen, motorischen oder neurologischen Fehlfunktionen verursachen, zum Beispiel Spannungen, Schmerzen, Augenprobleme, Skoliose, Beeinträchtigungen der motorischen Koordination, Schlafstörungen oder Lernprobleme.